Die Wilhelma hat ihren Giraffenbullen verloren. Bei einer medizinischen Behandlung ist „Hanck“ am Dienstag, 12. Oktober, an Kreislaufversagen gestorben. „Die Narkose einer Giraffe ist die heikelste, die es in der Tierwelt gibt“, sagt Tobias Knauf-Witzens, der Veterinär des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart. Dennoch musste der Eingriff laut Wilhelma sein. Das Tier hatte eine Fehlstellung des Hufgelenks, ohne Korrektur wäre die Folge eine chronische Arthrose gewesen. Damit wäre das Tier auch nicht mehr lebensfähig gewesen.
Hanck lebte seit 2002 in der Wilhelma. Dort hat er sieben Mal Nachwuchs gezeugt. Nun wird die Koordinationsstelle für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm der Zoos eine Empfehlung aussprechen, wann wieder ein Bulle in zuchtfähigem Alter nach Stuttgart kommen sollen. Giraffen zählen seit 2016 zu den bedrohten Tierarten. Ihre Bestände sind in den vergangenen drei Jahrzehnten um etwa 40 Prozent gesunken. Von der Netzgiraffe gibt es in ihrem Verbreitungsgebiet, dem Nordosten Kenias sowie den angrenzenden Teilen Süd-Somalias und möglicherweise dem Süden Äthiopiens, nur noch weniger als 4.700 Tiere, so die Wilhelma.