Lisa Lang (23) aus Aalen-Wasseralfingen im Ostalbkreis möchte Erzieherin werden. Deshalb hat sie sich auf der Fachakademie für Sozialpädagogik Maria Stern in Nördlingen beworben. Sie wird angenommen, doch nach zwei Tagen ist schon wieder Schluss. Der Grund: Lisa ist tätowiert und trägt Piercings. Und die Art und Weise, wie sie deshalb aussieht, stimmt nicht mit der Hausordnung der Fachakademie überein. Laut Hausordnung sind lediglich ein Nasenstecker erlaubt und Tattoos die nicht sichtbar sind. Auch ihre „Tunnels“ (gedehnte Ohrlöcher) muss Lisa abdecken. Sie weigert sich und sucht das Gespräch mit der Schulleitung. Die stellt Lisa vor die Wahl: Piercings raus oder runter von der Schule. Lisa will sich nicht verstellen, verlässt die Schule und sucht sich eine Alternative in Aalen.
Auf Nachfrage sagt uns die Fachakademie Maria Stern in Nördlingen, dass Lisa die Hausordnung schon vor Schulbeginn online akzeptiert hätte, daher verstehe man den Wirbel das Thema nicht. Lisa hingegen behauptet, erst am ersten Schultag von der Hausordnung erfahren zu haben. Lisa geht mit ihrer Geschichte weiter an die Öffentlichkeit und wünscht sich, dass die Schule die Hausordnung ändert. Die sie nicht mehr zeitgemäß und würde potenziellen Sozialpädagogen die Chance auf eine Ausbildung nehmen, nur weil sie tätowiert oder gepierct sind.