Ver.di hat die Beschäftigten der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH kurz SWEG zum Streik aufgerufen. In der Niederlassung Ulm/Heidenheim führt der ganztägige Warnstreik zu Verspätungen und Ausfällen in der Region. Betroffen ist der sogenannte Ulmer Stern. Der Schienenverkehr auf der Bahnstrecke Munderkingen über Ehingen nach Ulm sowie über Heidenheim nach Aalen.
Ver.di fordert für die deutschlandweit rund 6000 Beschäftigten, die unter dem Eisenbahn- Tarifvertrag fallen, eine Lohnerhöhung von 7,5%. Das Lohnangebot von 3% seitens des Arbeitgeberverbandes deutscher Eisenbahnen AGVDE hat bisher zu keiner Einigung geführt.
Laut der AGVDE soll Ver.di keinen Reallohnverzicht gefordert haben. Bei der derzeitig hohen Inflation sei dies nicht möglich. Das Fehlen von Referenztarifabschlüssen erschwere zudem die Verhandlungsgrundlage. Über Teilweise 24 Stunden lange Streiks war der Geschäftsführer der AGVDE Heinz Gerhard Jäger schockiert. In einem schriftlichen Statement heißt es:
Die grundsätzliche Berechtigung dieser Warnstreiks wird von uns nicht in Frage gestellt. Allerdings hat uns der heutige „Quantensprung“ sehr irritiert. Während am 1. April erstmals in einigen Betrieben nur einige Stunden vormittags gestreikt wurde, wurde heute in zahlreichen Betrieben „ganztägig“ zum Streik aufgerufen. Das ist aus unserer Sicht eine unnötige Eskalation, die den morgigen Tarifverhandlungen nicht zuträglich ist. Gleichwohl wollen wir morgen im Rahmen des Vertretbaren versuchen, mit ver.di ein Ergebnis zu erzielen.
Beide Parteien hoffen auf ein baldiges Ergebnis. Der derzeitige Unterschied von 4,5 % bei den Lohnvorstellungen bietet für morgen jedoch reichlich Diskussionsbedarf.