Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) hat am Donnerstag in Stuttgart ihre neue Homepage zum Strukturwandel der Krankenhäuser im Land vorgestellt. „In Baden-Württemberg ist der Krankenhausstrukturwandel viel weiter fortgeschritten als in vielen anderen Bundesländern“, sagte Heiner Scheffold, Vorstandsvorsitzender der BWKG. Der Strukturwandel laufe schon mehrere Jahrzehnte. Hinter dem Wort verbergen sich meist Schließungen oder Zusammenlegungen von Stationen sowie ganzen Einrichtungen.
Das führt häufig zu intensiven Diskussionen in der Bevölkerung, die die optimale Gesundheitsversorgung gefährdet sieht. Ein aktuelles Beispiel sind die SRH-Kliniken im Kreis Sigmaringen, gegen deren Zusammenlegung bereits mehrfach demonstriert wurde. Im Laufe des kommenden Jahres werden dort die Krankenhäuser in Bad Saulgau und Pfullendorf geschlossen. Das hat der Kreistag am 14. März beschlossen unter Protest einiger Gegner der Zusammenlegung.
Auch in Zukunft werde es zu Effizienzsteigerungen, also Schließungen oder Zusammenlegungen, kommen. Die BWKG fordert dafür regionale Strukturgespräche seitens des zuständigen Sozialministeriums. Zwar sei der Strukturwandel in Baden-Württemberg weiter als in anderen Bundesländern, doch unter anderem höhere Lohnkosten machten das System unrentabel. So erklärte Scheffold, warum vor der Pandemie bereits 46 Prozent der Krankenhäuser im Land rote Zahlen schrieben. Anfang 2021 waren es 65 Prozent.