Am 9. November vor 82 Jahren inszenierten die Nazis als angeblichen “Volkszorn” die systematische Zerstörung von Synagogen. Friedhöfe wurden geschändet, zehntausende Juden wurden in Konzentrationslager verschleppt – auch in Ulm. In einer Gedenkstunde wurde auch trotz Corona der Ulmer Opfer des Nationalsozialismus gedacht – online, wie auch auf dem Platz vor der neuen Ulmer Synagoge. 212 Namen wurden vorgelesen – eine jede und ein jeder von Ihnen war ein Ulmer. Verschleppt und ermordet von den Nationalsozialisten, nur weil sie Juden waren. Und heute, in einer Zeit, in der wieder Rechtsextreme in den Straßen Deutschlands demonstrieren, in denen sich Corona-Leugner mit Judensternen schmücken und die Opfer entwürdigen, scheint die Wachsamkeit gegenüber dem Antisemitismus nötiger als in den letzten Jahrzehnten.