Heimlich aufgenommene Videoaufnahmen von Soko Tierschutz sorgen für Aufregung. Sie zeigen mutmaßliche Tierschutzverstöße in einem Schlachtbetrieb in Gärtringen. Zu sehen sind unter anderem Schweine, die vor der Schlachtung nicht ordnungsgemäß betäubt werden oder Rinder, die mit einem Stockstich in den After gequält werden. Der Vorwurf der Tierschützer lautet: unprofessionelle Betäubung, Elektroschocker und Schläge – und das unter der Anwesenheit einer amtlichen Tierärztin. Landrat Roland Bernhard zeigte sich am Montag auf einer Pressekonferenz schockiert und kündigte an, die Zustände „schonungslos“ aufklären zu lassen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits, eine kurzzeitige Schließung des Betriebs ist nicht ausgeschlossen. Das Landratsamt war bereits seit 2018 über Missstände im Betrieb informiert. Bauliche und technische Mängel waren bekannt, ebenso erging im Januar 2020 eine Strafanzeige wegen Tierquälerei.