„Gülle“ heißt nicht nur Kanonenkugel auf Türkisch, Hierzulande steht Gülle für einen wertvollen, biologischen Dünger. Dennoch Verwirrung scheint zu herrschen. Gegen heimische Landwirte wird auf Grund des Düngemittels scharf geschossen. Zu Recht?
Wenn es nach Hubert Henle geht, nicht. Er betreibt einen landwirtschaftlichen Betrieb in Laupheim. Bei der Pressekonferenz zum Start der Düngesaison möchte er zusammen mit dem Kreisbauernverband Biberach- Sigmaringen über den wichtigen und oft fehlverstandenen Prozess aufklären. Gülle ist laut dem Landwirt ein reines Naturprodukt. Die Tiere, also Schwein, Kuh und Huhn fressen Futter, verwerten es und scheiden es wieder aus. Bei Henles Hof entsteht Gülle durch einen pflanzlichen Verfallsprozess in seiner Biogasanlage. In diesem Fall ist es dann nicht mehr Gülle, sondern Substrat.
Martina Magg-Riedesser spricht bei Gülle vom schwarzen Gold. Der Preis für einen Kubik Liter liegt derzeit bei knapp 14 Euro. Trotz aller Bemühungen – Große Maschinen, Gestank und Unwissen sorgen für Fehlinterpretationen, so die stellvertretende Vorsitzende des Kreisbauernverbandes. Sie möchte aufklären, Angst nehmen und die Vorteile eines geschlossenen nachhaltigen Kreislaufs aufzeigen.
Mit dem teils strengen Geruch muss so manch einer leben. Halb so wild, dieser sei schließlich auch gaaaaanz natürlich.