Im Prozess gegen die Ulmer Journalistin Meşale Tolu gibt es eine nicht ganz überraschende Wende. Heute hat die Staatsanwaltschaft in der Türkei einen Freispruch gefordert. Seit vier Jahren läuft die Verhandlung gegen die 37-Jährige. Ihr wurden die Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation und Terrorpropaganda vorgeworfen. Acht Monate lang saß sie in Untersuchungshaft. Teilweise sogar mit ihrem Sohn.
Die Ulmer Journalistin ist von der Entscheidung nur wenig überrascht. Sie selbst kämpft seit vier Jahren für genau diesen Freispruch. Im Interview mit Regio TV Schwaben erklärt sie, dass sie sich dadurch nicht freier fühlen werde. Die vier Jahre der Strafverfolgung und die die Repressalien hinterlassen bei ihr Spuren. Das könne auch ein Freispruch nicht wieder gut machen.
Die Festnahme von Meşale Tolu und anderen deutschen Staatsangehörigen in der Türkei hat 2017 zu einer Verschlechterung der politischen Beziehungen zwischen beiden Regierungen geführt. Das Urteil wird für den 24. Dezember erwartet.