Kein Sport – weder in der Schule noch im Verein. Seit mittlerweile einem halben Jahr steht der Sportbetrieb weitestgehend still. Vor allem Kinder und Jugendliche sind davon schwer betroffen. Die Sportverbände fordern die Politik jetzt zum Handeln auf. Denn die Vereine haben schon letzten Sommer Konzepte für ein möglichst sicheres Training ausgearbeitet. „Mit Hilfe der bestehenden und bewährten Konzepte des Sports sowie der vielen Engagierten vor Ort können und müssen wir nun zeitnah sicher und verantwortungsvoll wieder starten“, forderte Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, in einem Brief an die Fraktionsvorsitzenden der Regierungskoalition in Berlin.
Bei den Vereinen in der Region macht sich der Sport-Lockdown bemerkbar. Wegen der ausgefallenen Trainingsstunden verzeichnen viele Vereine sinkende Mitgliederzahlen. Auch wirtschaftlich werden sie zum Teil vor große Herausforderungen gestellt. Alleine mit Online-Training lasse sich das laut Johannes Stingl vom TSV Pfuhl in Neu-Ulm nicht kompensieren.
Wenn nun in Parks Fußball gespielt werde, dies in den Vereinen aber nicht zulässig sei, werde das zum Problem. „Es wäre weitaus besser, wenn Kinder organisiert Sport treiben und dadurch ein Stück weit kontrolliert und angeleitet werden können“, sagte der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, Rainer Koch. Insbesondere das fehlende Gemeinschaftsgefühl beim Sporttreiben fehle vielen Menschen. Auch der Turnverbands-Präsident Alfons Hölzl kritisiert, dass die Politik den Sport vernachlässige und dringend handeln müsse. Man dürfe den Sport nicht als Problem sondern müsse ihn als Lösung des Problems sehen.
Hoffnung kann Bayerns Sportminister Joachim Herrmann noch nicht so wirklich machen. Nach dem bereits halbjährigen Sport-Lockdown könnte es frühestens ab dem 9. Mai Lockerungen geben. Dann läuft die 12. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung aus. Wie es dann weitergeht sei von der Zahl der Impfungen und der Entwicklung des Infektionsgeschehens abhängig.