Nach dem gewaltsamen Tod eines 18-Jährigen herrscht in Asperg weiter Unverständnis. Knapp eine Woche, nachdem der junge Mann in der Nacht auf Karsamstag getötet wurde, ist die Trauer am Tatort deutlich spürbar. Die Polizei hat schnelle Ermittlungsergebnisse präsentiert – vier Tatverdächtige sitzen in Haft. Das war wichtig, sagt der Bürgermeister der Kleinstadt heute. Doch eine Sache kommt Christian Eiberger deutlich zu kurz. In der Diskussion und der Berichterstattung drehe sich alles um die Tat oder die Täter. Dabei werde vergessen, an die Familie und die Trauernden zu denken.
Der Asperger Bürgermeister will in den kommenden Wochen versuchen, Kontakt mit der Familie aufzunehmen und ihr Unterstützung anbieten. Vor etwa neun Monaten hat Eiberger das schon einmal tun müssen. Im Juli wurde die vermisste 17-jährige Tabitha aus Asperg tot aufgefunden. Am Montag startet der Mord-Prozess gegen einen 36-Jährigen. Auch darauf werden die Kleinstadt und Eiberger genau schauen.
Dass zwei junge Menschen aus Asperg innerhalb weniger Monate durch Gewalttaten sterben, sei der „blanke Horror“, so Eiberger – immer verbunden mit der Frage, warum so etwas in der Kleinstadt passieren musste. Schnelle Ermittlungsergebnisse und gerechte Strafen können aus Sicht des Bürgermeisters dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl der Menschen in Asperg wieder zu steigern.