Er soll einst Adolf Hitlers Lieblingsgeneral gewesen sein: Erwin Rommel. Geboren im Jahr 1891 in Heidenheim. Seit 59 Jahren erinnert ein Denkmal an den nicht ganz unumstrittenen Sohn der Stadt. Vor 10 Jahren begann eine Diskussion über genau dieses Bauwerk. Abreisen war eine der Alternativen. Entschieden hat man sich für eine Erweiterung des Bauwerks, die jetzt zum Nachdenken anregen soll.
Der Heidenheimer Künstler Rainer Jooß lässt bei seiner Modifikation die ursprüngliche Form des Rommel-Denkmals unverändert. Allerdings ergänzt er anderthalb Meter vor dem Schriftzug seines Namens eine kleine Skulptur aus vier Zentimeter starkem Stahl, das ein Minenopfer auf Krücken zeigt, dem ein Bein kurz unterhalb der Hüfte amputiert ist. Diese Skulptur wird jetzt – je nach Sonnenstand – einen Schatten auf das Denkmal Rommels.
Dass sich Jooß ausgerechnet ein Minenopfer als Symbol ausgesucht hat, hängt mit den deutschen Operationen in Nordafrika in den Jahren 1941 bis 1943 zusammen. Die meiste Zeit wurden sie von Rommel geleitet. Vor allem aus der größten Schlachtenabfolge dieser Feldzüge beim ägyptischen El Alamein sind weitgestreckte Minenfelder übrig. Dort werden nach wie vor Menschen durch die Sprengkörper verletzt oder getötet. Jooß will durch seine Figur den Schrecken des Krieges ans Heidenheimer Denkmal bringen.