Jetzt ist Schluss mit Lustig. Bei einer Videokonferenz haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder beschlossen, die Zügel wieder anziehen zu wollen. Demnach soll es ab dem 2. November massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens geben. Auch in der Region wird die Nachricht unterschiedlich aufgefasst. Die Maßnahmen treffen vor allem Betriebe, die dieses Jahr ohnehin schon extrem zu kämpfen hatten.
Restaurants, Bars, Clubs, Diskotheken und Kneipen werden geschlossen. Erlaubt ist weiter die Lieferung und Abholung von Essen für den Verzehr zu Hause. Ebenso müssen Freizeiteinrichtungen schließen. Schulen und Kindergärten bleiben offen. In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch Angehörige zweier Haushalte treffen – maximal jedoch zehn Personen. Das soll zukünftig auch stärker kontrolliert werden. Die Regelungen sollen zunächst für vier Wochen gelten. Am 11. November wollen die Kanzlerin und die Regierungschefs die Lage erneut beurteilen und dann über das weitere Vorgehen beraten.
In der Region werden die neuen Einschränkungen unterschiedlich aufgefasst. Der Ulmer Veranstaltungstechniker Wolfgang Moser klagt über einen erneuten Ausfall wichtiger Einnahmen. Ihm ist durch die vielen abgesagten Veranstaltungen ohnehin schon ein Großteil seines Umsatzes weggebrochen. Der Gastronom Michael Utz hat nun etwas Planungssicherheit bekommen, und kann sich zumindest etwas auf den Lockdown vorbereiten. Zuletzt hatten immer wieder Gäste ihre Reservierungen storniert, weil sie Angst hatten, der Lockdown könnte früher kommen.
Kritik an den Einschränkungen kommt auch von der IHK. Baden-Württemberg Präsident Wolfgang Grenke betont, dass „Unternehmen, die intensiv und umfangreich Hygienekonzepte für einen möglichst sicheren Betrieb für Personal und Kunden ausgearbeitet haben, stehen jetzt mit dem Rücken an der Wand. Dabei wurden diese Konzepte auf Erfahrungen aus der ersten Welle aufgebaut, um genau diesen Fall eines erneuten Betriebsstillstands nachhaltig und verlässlich zu verhindern“.