Die Pliensaubrücke in Esslingen wurde gerade erst für 2,9 Millionen Euro saniert – unter anderem wurde ein neuer Belag für Radfahrende verlegt. Die durften jedoch kurz nach den Sanierungsarbeiten nicht mehr über die Brücke radeln. Der Grund: Die Brüstung der mittelalterlichen Brücke ist zu niedrig. Sie ist nur 90 Zentimeter hoch statt der vorgeschriebenen 1,30 Meter. Im Falle eines Absturzes von Radfahrenden könnte die Stadt demnach haftbar gemacht werden. In den Sanierungsarbeiten wurde keine Geländererhöhung eingeplant, da die Stadtverwaltung und der Gemeinderat dachten, sie umgingen den Haftungsanspruch mit ihrer erdachten Lösung: Fahrräder überqueren die Brücke in der Mitte und Fußgänger an den Seiten.
Als der Stadtverwaltung jedoch auffiel, dass sie so dem Haftungsanspruch nicht entkommt, wurde die Brücke kurzerhand für Radfahrende gesperrt. Jetzt dürfen die wieder drüberfahren. Die Stadt hat nämlich einen Bauzaun an beiden Seiten der Brücke aufgestellt und so die erforderliche Geländerhöhe erreicht. Doch auch diese Lösung trifft nicht auf Gegenliebe.