Nach dem Brandanschlag am Samstagmorgen auf die Synagoge in Ulm fehlt vom Täter nach wie vor jede Spur. Der Zeugenaufruf der Polizei hat bislang keine Hinweise ergeben. Auch Experten von Staatsschutz und Landeskriminalamt sind in die Ermittlungen eingebunden. Der Mann wird wie folgt beschrieben:
Direkt nach der Tat gegen 8:30 Uhr soll er den Weinhof mit normaler Geschwindigkeit gehend in Richtung der Neuen Mitte verlassen haben. Hinweise nimmt die Polizei in Ulm entgegen.
Laut einem Überwachungsvideo hat der Mann an der Synagoge zunächst eine Flüssigkeit auf die Steinfassade geschüttet. Anschließend soll er diese in Brand gesetzt haben. Ein Augenzeuge hat die Tat beobachtet und sofort den Notruf gewählt.
Der Ulmer Ortsrabbiner Schneur Trebnik verzeichnet schon seit Wochen eine sich aufheizende Stimmung. Immer wieder werde er auf der Straße angesprochen und beleidigt. Erst Mitte Mai hatte eine Frau Protestplakate vor der Synagoge aufgestellt.
Obwohl das Feuer am Samstagmorgen schnell gelöscht werden konnte, könnte der Schaden größer sein, als auf den ersten Blick angenommen. Laut Trebnik sollen neben der Steinfassade auch die darüberliegenden Fenster betroffen sein. Mindestens eine aufwändige Reinigung werde für diese notwendig. Wie hoch der Sachschaden genau ist, soll in den nächsten Tagen geklärt werden.