Polizei-Challenge soll Nachwuchs an die Polizei heranführen - Polizeigewerkschaft kritisiert zu wenige Einstellungen

In Göppingen sind heute etwa 100 Jugendliche in die Polizei-Challenge gestartet. Das dreitätige Zeltlager ist so etwas wie ein Erlebnispraktikum, heißt es vor Ort, weil klassische Praktika schwierig sind. Auf Einsätze kann nicht einfach so jeder mit. Die Challenge ist Teil der Nachwuchsgewinnung für die Polizei. Aktuell werden zu wenige Auszubildende eingestellt, kritisiert die Deutsche Polizeigewerkschaft Baden-Württemberg. Deren Vorsitzender, Ralf Kusterer, macht diesen Umstand öffentlich an Innenminister Thomas Strobl (CDU) fest, der seit Monaten in der Kritik steht.

Die Jugendlichen in Göppingen können sich gut vorstellen, in Zukunft bei der Polizei zu arbeiten. 2019 fand die Polizei-Challenge zum bisher letzten Mal statt. Von den damaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern seien etwa 50 Prozent zur Polizei gegangen, sagt ein Sprecher im Camp. Nachwuchs kann die Landespolizei laut Kusterers Zahlen aktuell gut gebrauchen. Er rechnet vor, dass im März und Juli 236 Auszubildende weniger eingestellt wurden als geplant.

Auf Nachfrage verweist ein Sprecher des Innenministeriums darauf, dass noch keine belastbaren Einstellungszahlen für Juli vorliegen. Für März sei die Lücke jedoch deutlich kleiner, als von Kusterer vorgerechnet. Der Gewerkschaftsvorsitzende geht in seiner Rechnung von 308 geplanten Stellen im März aus, das Innenministerium schreibt von 224. Über die tatsächliche Einstellung von 207 jungen Menschen sind sich die beiden Seiten offenbar einig. Dem Innenministerium zufolge soll die Lücke bei den Einstellungen im Herbst geschlossen werden.

Bei „Fokus BW – das politische Sommergespräch“ haben wir Innenminister Thomas Strobl mit Kusterers Kritik konfrontiert. Diese kam für den CDU-Politiker wenig überraschen, ernst nehmen könne er sie jedoch nicht: Thomas Strobl zu Gast bei „Fokus BW“

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