Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu Warnstreiks aufgerufen. Am 22. Oktober soll die dritte Runde der Tarifverhandlungen in Potsdam starten. Ver.di fordert für die Beschäftigten 4,8 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 150 Euro – für Auszubildende 100 Euro. Die Arbeitgeber sind da deutlich zurückhaltender. Auch weil sie aufgrund der Corona-Krise zum Sparen verpflichtet sind. Genau das ist ein großer Kritikpunkt der Gewerkschaft und der Beschäftigten. Zu Beginn der Corona-Krise wurden die Berufe im öffentlichen Dienst als systemrelevant bezeichnet. Von allen Seiten gab es viel Anerkennung für die Arbeit der Beschäftigten – Stichwort: Beifall vom Balkon. Diese Systemrelevanz muss sich auch im Gehalt widerspiegeln fordert ver.di nicht erst seit der Corona-Pandemie.
Deshalb haben am Donnerstag rund 250 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt und sind vom Rathaus vor das Landratsamt in Ludwigsburg gezogen. Oberbürgermeister Matthias Knecht versteht die Forderungen der Gewerkschaft und der Beschäftigten, verweist jedoch auf den Sparzwang. Für die Stadt Ludwigsburg würde eine Erhöhung der Gehälter um 4,8 Prozent rund fünf Millionen Euro mehr Personalkosten bedeuten. Ludwigsburg plant im Haushalt mit einer Erhöhung um die 2,5 Prozent.