Wer die Polizei, die Feuerwehr oder den Rettungsdienst braucht, dem wird der Notruf immer leichter gemacht. Schon seit 1991 muss man sich europaweit nur noch die 112 merken. Alle neuen Autos haben Notruf-Knöpfe eingebaut. Und seit heute gibt es in Deutschland eine Notruf-App. Mit der soll man in echten Notfällen schnell und einfach Hilfe bekommen.
„nora“ heißt sie und kommt vom Innenministerium in Nordrhein-Westfalen. Aktuell funktioniert nora in 15 Bundesländern in Deutschland. In Berlin sind noch Abstimmungen erforderlich, bevor auch dort der App-Notruf angenommen wird.
Über die App können Notrufe abgesetzt werden, ohne dass jemand sprechen muss. Das soll Menschen mit eingeschränkten Sprach- und Hörfähigkeiten den direkten Kontakt zu den Leitstellen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst erleichtern. Annette Bach vom Gehörlosenverein Ulm und Umgebung hat aber Bedenken: „Es ist toll, dass die App eingeführt wird. Schade, dass keine Gebärdensprache unterstützt wird. Gehörlose haben oft Probleme, wenn sie nur per Text und ohne Gebärdensprache kommunizieren müssen. Ich hoffe, dass es auch ohne Gebärdensprache gut klappt. Es gibt aber einige, die skeptisch sind.“