Nach fast acht Monaten durfte der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart seit kurzem wieder seine großen Tierhäuser öffnen. In der Abgeschiedenheit der Corona-Schließung ist Ende April ein neues Krokodil eingezogen, das selbst noch ein kleines Rätsel aufgibt. Ein Australienkrokodil mit dem Namen Bong. Der Neuzugang aus dem Zoo Frankfurt komplettiert das Quartett der beiden australischen Krokodilarten. Auf dem Fünften Kontinent leben die kleineren Australienkrokodile nur im Süßwasser von Flüssen und Sümpfen, die großen Leistenkrokodile dagegen vertragen Salzwasser und sind daher auch in Mündungsbereichen und im Meer zu finden.
Zum Vergleich, das Leistenkrokodil Frederick in der Wilhelma ist mit 4,31 Meter Länge und 520 Kilo Gewicht das größte Krokodil Deutschlands. Der siebenjährige Neuzugang Bong ist gerade einmal 1,25 Meter lang, Ob es sich bei dem Tier um ein Männchen oder Weibchaen handelt, ist noch nicht klar. Die äußeren Geschlechtsmerkmale naturgemäß nur wenige Millimeter groß. Krokodile besitzen keine Geschlechtschromosomen. So entscheidet die Temperatur im Bruthügel aus Erde und Pflanzen, ob aus einem Ei ein Männchen oder Weibchen schlüpft: unter 30 Grad definitiv ein Weibchen, über 34 Grad ein Männchen. Dazwischen ist beides möglich. Weil Bong nicht in einem Inkubator ausgebrütet wurde, sondern in der Krokodilanlage des Zoos Frankfurt schlüpfte, gibt es keine Gewissheit darüber. Bei Australienkrokodilen setzt die Geschlechtsreife erst nach deutlich mehr als zehn Jahren ein.