Der Gemeinderat der Stadt Esslingen hat im Dezember ein neues Klimaschutzkonzept verabschiedet. Bis 2040 soll die Kreisstadt klimaneutral sein. 2035 sei zu früh, so die Meinung im Gemeinderat. Damit hat die Stadt den Ärger von Klimaaktivisten auf sich gezogen. Gestern hat die „Letzte Generation“ zum ersten Mal den Verkehr in Esslingen lahmgelegt. Zwar ohne Ankleben, doch während der unangemeldeten Aktion ging es nicht schneller als Schritttempo voran.
Klimaschützer sind sich einig, dass protestiert werden muss – über die Art des Protests sind sie sich aber uneins. Luisa Neubauer, eine der Hauptorganisatorinnen von „Fridays for Future“ in Deutschland, hat die „Letzte Generation“ am Wochenende in einem Interview mit dem schweizerischen Nachrichtenportal „watson“ kritisiert. Mit Blick auf die „Letzte Generation“ sagte die Klimaaktivistin unter anderem: „Wir müssen bedenken, dass gewisse Aktionen Menschen und politische Entscheidungsträger im schlimmsten Fall auch abschrecken können.“
Radikalere Maßnahmen brächten den Wandel nicht schneller, so Neubauer. Die „Letzte Generation“ hat am Montag in mehreren deutschen Städten gegen die Klimapolitik der Bundesregierung protestiert – in Esslingen haben die etwa 20 Anhänger der Bewegung auch den Beschluss des Gemeinderats zur Klimaneutralität als Anlass für ihren ersten Protest in der Kreisstadt genommen. Um für Sichtbarkeit zu sorgen, hatten einige Demonstranten Holzgestelle in Größe eines Autos umgeschnallt. Damit wollten sie die Platzverschwendung durch Autos aufzeigen.