Die TSG Wilhelmsdorf im westlichen Landkreis Ravensburg ist auf den ersten Blick ein ganz normaler Sportverein – aber auf den zweiten Blick ein ganz Besonderer. Vor allem wenn es um Fußball geht: Unter dem Motto „Unified Fußball“ wird schon seit langem inklusiv gespielt – das heißt konkret, jeder kann mitspielen. Egal ob mit Handicap oder ohne.
Das inklusive Sportangebot hat Tradition in Wilhelmsdorf. Seit ein paar Jahren spielt ein Teil der Unified Fußballer auch im regulären Staffelbetrieb in der Kreisliga B Reserve. „Wir haben viele Gespräche mit dem Württembergischen Fußball-Verband geführt, um sie zu überzeugen, dass unsere Leute ganz normal kicken können,“ erklärt Maren Lüke, Geschäftsführerin der TSG Wilhelmsdorf.
Auch wenn es am Wochenende beim Inklusiven Fußballturnier in Wilhelmsdorf nicht für einen Sieg gereicht hat, lassen sich die Spieler nicht entmutigen. Hier steht ganz klar Spaß und Freude am Spiel im Vordergrund. „Klar verliert man mal, aber bei uns sind alle immer gut gelaunt. Andere haben einfach mehr den Kampf und wir haben einfach mehr den Spaß“, betont Jan Mayr, Sozialarbeiter und Spieler der Unified-Mannschaft.
Zu den Special Olympics (17.- 25. Juni) werden rund 170 Sportler-Delegationen aus der ganzen Welt erwartet. Bevor die sportlichen Wettkämpfe in Berlin beginnen, gibt es für die Teilnehmenden ein Gastgeber-Programm. Eine Sportlergruppe wird dabei die Inklusionsgemeinde Wilhelmsdorf kennenlernen. Mit dem Zuschlag als „Host Town“ ist Wilhelmsdorf Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Ein weiterer Schritt, um sich für mehr Teilhabe und Anerkennung von Menschen mit Handicap einzusetzen.