Das Land stockt angesichts des Kriegs in der Ukraine seine Aufnahmekapazitäten für Flüchtlinge auf knapp 10.000 auf. Das kündigte Baden-Württembergs Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) am Dienstag in Stuttgart an. „Baden-Württemberg nimmt selbstverständlich Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auf. Das ist ein Gebot von Moral und Menschlichkeit“, sagte Gentges. 9800 Plätze sollen künftig in den Aufnahmeeinrichtungen des Landes zur Verfügung stehen. Momentan sind 4100 Plätze davon bereits belegt. 5700 Plätze stehen also für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine bereit.
Neben den bestehenden Landes-Erstaufnahmeeinrichtungen (LEA) in Heidelberg, Sigmaringen, Ellwangen und Freiburg soll dafür die frühere Zollernalb-Kaserne in Meßstetten reaktiviert werden. Stadt und Landkreis haben sich laut Gentges bereiterklärt, bis zu 800 Flüchtlinge aufzunehmen. In Sigmaringen, Ellwangen und Heidelberg sollen außerdem die Kapazitäten um jeweils 800 Plätze erhöht werden. In Freiburg sollen zusätzlich 100 Personen aufgenommen werden.
Schätzungen zufolge haben etwa 50.000 Ukrainerinnen und Ukrainer Deutschland bereits erreicht. Wie viele sich aktuell in Baden-Württemberg aufhalten, sei schwer abzuschätzen. Viele kämen bei Freunden und Familie unter so Gentges. Die Ministerin bittet diese Menschen, sich zu registrieren, etwa um Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung lobte die CDU-Politiker ausdrücklich. Es werde langfristig gebraucht, auch vor Ort in Baden-Württemberg.