Immer mehr Menschen nutzen den Nahverkehr, setzen statt aufs Auto auf Bus und Bahn. Laut Prognose des Verkehrsministeriums soll die Nutzung des Personennahverkehrs auch 2023 stark steigen. Die wachsende Zahl an Fahrgästen trifft aber vor allem im Schienensystem noch auf massive Probleme.
Ein konkreter Aktionsplan aus verschiedenen Maßnahmen soll diese Probleme nun noch stärker angehen. Für mehr Qualität im Zugverkehr sollen beispielsweise Fahrpläne stabiler gestaltet werden. Zukünftig möchte man bei Umstiegen lieber mit mehr Puffer planen, damit Anschlussverbindungen zuverlässiger erreicht werden können. Um Zugausfällen vorzubeugen sieht der neue Aktionsplan auch härtere Vertragsstrafen bei von Vertragsunternehmen verschuldeten Verspätungen oder Ausfällen vor. Langfristig gesehen sollen aber vor allem auch Infrastruktur verbessert und Personalmangel bekämpft werden. Bis in diesen Bereichen Abhilfe geschaffen ist können aber mehrere Jahre vergehen.
Außerdem sollen Qualitätsprobleme von nun an stärker aus der Fahrgastperspektive betrachtet werden. Die neue Stelle als „Anwalt der Fahrgäste“ wurde eigens dafür geschaffen. Matthias Lieb, bisher Landesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland wird die Stelle zum ersten Oktober antreten. Der Bahnexperte soll von nun an vor allem als Schnittstelle zwischen den Fahrgästen und Verantwortlichen fungieren.