In Baden-Württemberg geht am Montag die Schule wieder los. Vor dem Start werfen Verbände und Opposition dem Kultusministerium vor, zu wenig gegen den Lehrkräftemangel zu tun. Darunter leide die Qualität des Unterrichts. Ausfälle drohen, sagt beispielsweise die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Monika Stein. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) gibt sich heute in Stuttgart weitaus optimistischer – Herausforderungen bleiben allerdings.
Die Schülerzahlen in Baden-Württemberg werden höher, auch weil mehr als 50.000 Kinder von geflüchteten Familien auf die Schulen im Land gehen. Zum Großteil lernen diese in Vorbereitungsklassen Deutsch, um später in normale Schulklassen gehen zu können. Das sei vor allem an Grundschulen eine große Herausforderung. Die GEW kritisiert, dass es zu wenige Studienplätze für Grundschullehramt gibt. In diesem Bereich würden Interessierte abgewiesen, so Stein am Montag in Stuttgart. Die GEW-Landesvorsitzende fordert, dass über Bedarf ausgebildet werden muss.
Gleichzeitig bleiben Studienplätze fürs Lehramt an weiterführenden Schulen frei, weil es nicht genug Interessierte gibt. Langfristig müssen sich wieder mehr junge Menschen für den Lehrberuf entscheiden. Positive Anzeichen sieht Kultusministerin Schopper am anderen Ende des Arbeitslebens. Es zeichne sich ein Abebben der Pensionierungswelle ab. Mit 5320 Stellen mussten in diesem Jahr deutlich weniger besetzt werden als in vielen vergangenen Jahren. Und dennoch: Davon sind kurz vor dem Schulstart noch 565 offen.