Leben in der Stadt: Leise oder doch lieber laut?

Was macht einer Stadt lebenswert? Darüber ist sich Ulm gar nicht mal so einig. Die einen haben es lieber ruhig, die andere wollen was erleben. Kultur und eine attraktive Nachszene fordern jetzt zahlreiche Bürger in Ulm. Sie sind „Laut für Kultur“.

1. Juli 2022. Mehr als 1000 Menschen demonstrieren in Ulm, für mehr Diversität, für eine lebendige Stadtkultur. Auslöser: Das Eden muss schließen.
Saisonale Sonderregelungen für Open Airs und Außengastronomie, Steigerung der kulturellen Attraktivität der Stadt werden gefordert.

Zwei Gruppierungen die Unterschiedlicher nicht sein könnten, das lassen bereits die Namen vermuten: „Laut für Kultur“ und “ Leben in der Stadt ev, ehemals leise ev“. Doch selbst hier lassen sich Gemeinsamkeiten finden.
Lärmbelästigung durch Poser? Da sind sich die meisten einig. Das geht zu weit.
Grölende Menschen, Fäkalien und Erbrochenes auf den Straßen? Auch das möchte keiner haben.
Die Stadt soll lebenswert bleiben.
In einem schriftlichen Statement des „Leben in der Stadt ev“ heißt es:
„An manchen Stellen werden Vorschriften und Regeln der zumutbaren Lautstärkepegel, insbesondere durch Bass-Beschallung und Gäste, nicht eingehalten, wodurch – eigentlich – vermeidbare Auseinandersetzungen mit Anwohnenden entstehen können. Auseinandersetzungen die – auch das gehört dazu – mit Respekt vor den Interessen der Anderen geführt werden müssen.“

Brennpunkt Innenstadt: Die Anwohner sind durch die bundesweite Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm gesetzlich geschützt. Daher wird seitens der Demonstranten auch Raum für Kultur und Nachtleben gefordert. Wie und wo? Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Ein erster sinnvoller Schritt: Dialog, statt Fehde!

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