Das Motiv ist noch völlig unklar. Noch bestreitet die verdächtigte Krankenschwester der Frühgeborenenstation der Ulmer Universitätsklinik, den fünf Säuglingen Morphium zusammen mit Muttermilch verabreicht zu haben. Weil sie die Kinder damit in Lebensgefahr gebracht hat, hat der Ermittlungsrichter Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung erlassen. Das teilte der Leiter der Ulmer Staatsanwaltschaft, Christof Lehr, am Donnerstag mit. Im Spind der Frau in der Klinik auf dem Ulmer Michelsberg hätten Ermittler eine Spritze entdeckt. Der Inhalt: Muttermilch mit Morphium vermischt.
Die junge Frau habe nach Angaben der Ermittler umfassende Angaben gemacht. Aber den Tatvorwurf bestreite sie. Kann es sein, dass ihr jemand die Spritze untergeschoben hat? Niemand schließe das bislang aus. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte Bernhard Weber, Chef einer 35-köpfigen Ermittlungsgruppe beim Ulmer Polizeipräsidium. Die Klinik bedauert den Zwischenfall und entschuldigt sich bei den betroffenen Familien. Jedoch sei es auch der Kompetenz der Mitarbeiter zu verdanken, dass schnell eingegriffen wurde, sodass die Leben der Kinder gerettet werden konnten und keine Todesfälle zu beklagen seien.