Im Februar wurde die achte Kostensteigerung bei Stuttgart 21 bekannt. Das Großprojekt wird voraussichtlich eine Milliarde Euro teurer und würde somit mehr als neun Milliarden Euro kosten. Kritiker sehen sich in ihren Befürchtungen bestätigt. Die Deutsche Bahn will in diesem Monat über die erneute Kostensteigerung entscheiden. Medienberichten zufolge zweifeln bereits einige am Eröffnungsdatum des neuen Bahnhofs in Stuttgart. Eigentlich soll er im Dezember 2025 in Betrieb gehen.
Laut einem Bericht des Bahnbeauftragten im Bundesverkehrsministerium, Michael Theurer (FDP), an den Verkehrsausschuss des Bundestages werde dieser Termin eingehalten. An einer weiteren Kostensteigerung des Projekts will sich der Bund ebenso wenig beteiligen wie die Projektpartner Stadt, Land und Flughafen. Sie sehen ihre finanziellen Beteiligungen als erbracht an. In diesem Jahr soll am Verwaltungsgericht der Prozess über die Klage der Deutschen Bahn zur Beteiligung an den Mehrkosten starten.
Für Matthias Gastel (B’90/Grüne), Mitglied im Verkehrsausschuss und langjähriger Kritiker von S21, ist die weitere Kostensteigerung ein Ärgernis. Er fordert den Bund dazu auf, nun Verantwortung bei der Finanzierung des Großprojekts zu übernehmen. Die Deutsche Bahn wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Thema äußern.