Auf irgendeine Art und Weise ist die älteste Schauhöhle Deutschlands mit dem Blautopf verbunden. Denn das Wasser, das dort versickert, kommt nach einigen Stunden wieder im Blautopf raus. Ein paar Meter daneben hängt das Wahrzeichen der Höhle: Die Glocke – eigentlich ein Tropfstein. Begonnen zu wachsen hat der Tropfstein vor über 320.000 Jahren.
Die Glocke ist für alle, die sich etwa 200 Meter in die Höhle hineintrauen, gut sichtbar. Völlig unsichtbar bleiben allerdings die Fledermäuse, die hier momentan nachts herumfliegen und bald ihren Winterschlaf halten. Vergangenes Jahr waren das 400 Fledermäuse – währenddessen ist die Sontheimer Höhle geschlossen. Außerdem sichert ein Tor die Ruhe der Tiere: Menschen werden abgehalten, die Fledermäuse können aber trotzdem hindurch fliegen.
Fledermäuse fühlen sich in der Sontheimer Höhle vermutlich schon seit mehr als 2000 Jahren wohl – aber auch Menschen sind hier schon seit langer Zeit unterwegs. Von 15 Menschen wurden hier bereits Knochen gefunden. Eine Person davon hat zwischen 845 und 715 vor Christus.
An einer anderen Stelle wurden in den 70ern die Knochen von gleich 14 Personen gefunden. Heutzutage warten in der Sontheimer Höhle auf die Besucher keine menschlichen Knochen mehr – dafür aber zum Beispiel ein Krokodil und eine Orgel aus Tropfstein. Übrigens: Wer vorbeikommen möchte, sollte sich warm anziehen. Hinter der Wettergrenze sind es nämlich immer 7 Grad – egal ob im Winter oder im Sommer.
Redaktion: Emily Vöckler
Kamera: Philipp Oswald