ChatGPT ist aktuell in aller Munde. Der Chatbot ist eine künstliche Intelligenz (KI), die auf Fragen von Nutzern recht genaue Antworten gibt – in Sekundenschnelle. Manche meinen, dass aufgrund der KI Hausaufgaben in Zukunft überflüssig werden. Am Schickhardt-Gymnasium in Stuttgart arbeiten zwei Lehrer mit ChatGPT im Unterricht. Ein Besuch vor Ort zeigt, dass die künstliche Intelligenz noch lange kein Genie auf allen Gebieten ist.
Englischlehrer Claus Blanz hat ChatGPT unter anderem für die Vorbereitung seiner Schülerinnen und Schüler auf die Kommunikationsprüfung im Abitur genutzt. Die Prüflinge können per Spracheingabe mit dem Chatbot diskutieren – das klappt auf Deutsch, Englisch und vielen weiteren Sprachen ganz gut. Bei Physik oder Mathematik hat ChatGPT jedoch seine Schwächen, berichtet Physiklehrer Harald Hochwald. Bei der selben Textaufgabe erhalten seine Schülerinnen und Schüler nach der Eingabe unterschiedliche Antworten.
Weiteres Manko von ChatGPT: Die Daten, mit denen er trainiert wurde, wurden letztmalig 2021 aktualisiert. Darauf verweist das Wirtschaftsministerium in seiner Antwort auf eine Anfrage von Matthias Miller (CDU). Der Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Böblingen hat zwei Anfragen zu den Einsatzmöglichkeiten der KI an die Landesregierung gestellt: eine mit Blick auf die Wirtschaft, die andere mit Blick auf die Bildung.
Formuliert hat Miller die Anfragen mit ChatGPT. Da die Daten des Chatbots nicht aktuell sind, liefert er beispielsweise keine Antworten zum Krieg in der Ukraine. Miller selbst sitzt seit 2021 im Landtag Baden-Württemberg. Wer ChatGPT danach fragt, erhält allerdings auch nur die Antwort, dass ihm keine Personen mit dem Namen Matthias Miller bekannt sind, die im Landtag sitzen oder arbeiten. Das Wirtschaftsministerium hat auf die Anfrage übrigens auch mit ChatGPT geantwortet – plus eigenen Antworten und die der KI Luminous aus Heidelberg. Baden-Württemberg will beim Thema künstliche Intelligenz vorangehen.