Mein Kampf. Wer diese Worte hört weiß vermutlich direkt um wen es geht. Das wirft die Frage auf was das Buch von Adolf Hitler mit dem Ulmer Theater zu tun hat. Doch hier wird keineswegs eine Originalfassung der Propagandaschrift aufgeführt. Stattdessen das gleichnamige Stück von George Tabori. In seiner Groteske hat der ungarisch-jüdische Drehbuchautor versucht seine Lebensgeschichte und die Erlebnisse des Holocaust literarisch aufzuarbeiten. Im Stück lernt der junge Hitler im Asyl den jüdischen Bibelverkäufer Schlomo Herzl kennen. Schlomo Herzl nimmt Hitler im Laufe des Stücks dann unter seine Fittiche. Die Form des Stücks ist eine Groteske oder eine Farce. Sie verzerrt einen Sachverhalt und durchbricht Ordnung und Normen. Das Stück soll den Zuschauer zum Nachdenken anregen und will das Publikum mit Humor aus der Reserve locken. Kein leichtes Stück Theater also, das trotz Unterhaltung auch eine ernste Geschichte transportiert. Die Premiere gibt es am 21. Januar im Theater Ulm zu sehen.