Heilung fürs Münster: Nachkriegsfenster sollen Kunst weichen

Der 17. Dezember 1944 geht als Schreckenstag in die Ulmer Geschichte ein. Bombenangriffe der Alliierten machen die Innenstadt nahezu dem Erdboden gleich. Was den Weltkrieg wie durch ein Wunder nahezu unbeschadet übersteht: das Ulmer Münster, Wahrzeichen und Identitätsmerkmal der Stadt. Die Kirchenfenster allerdings halten den Detonationen nicht stand. Über die Jahre wird die Südseite wieder in bunte Farben gekleidet. Die Nordseite bleibt schlicht und provisorisch. Jetzt soll auch diese letzte sichtbare Kriegswunde geschlossen und das Münster vollständig geheilt werden.

Glaskünstler Thomas Kuzio, der an der Südfront schon das letzte „Friedensfenster“ gestaltet hat, hat eine Gesamtkonzeption für die 8 Fenster der Nordseite entworfen. Gemeinsam mit der Paderborner Glaswerkstatt Peters enstehen nun die ersten mundgeblasenen und historisch getreu bemalten Fenster seines Entwurfs. Möglich macht das eine Bürgerspende von mehr als einer halben Million Euro. Bleiben noch 6 Glasscheiben – Münsterdekan und -gemeinde hoffen, dass die althergebrachte Ulmer Spendenbereitschaft, die die Bürgerkirche bereits so lang erhalten und entwickelt hat, auch diesmal zum Tragen kommt und das Projekt in einigen Jahren vollendet werden kann.

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