Hans-Werner Sinn, der frühere Chef des Münchner Ifo-Institutes und einer der bekanntesten Volkswirte Deutschland, blickt pessimistisch in die Zukunft: Der 68-Jährige hat keine große Hoffnung, dass der Euro in der heutigen Form Bestand hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass Italien, Gründungsmitglied der Union und die drittgrößte Volkswirtschaft Europas, langfristig zur Euro-Zone gehören werde, sinke mit jedem Monat. Zudem rechnet Sinn damit, dass Europas Politiker die Euro-Zone in eine Transferunion umwandeln werden. „2018 wird es Verhandlungen über eine solche Fiskalunion geben. Das hat die Kommission schon angekündigt, nachdem sie von Frankreich und Italien massiv dazu gedrängt worden ist“, sagte Sinn im Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“. „Man will das nur aus dem Wahljahr 2017 raushalten. Und ich bezweifele, dass sich Deutschland diesen Kräften wird widersetzen können.“