Nach einem brutalen Angriff am 16. Mai auf Teilnehmer einer Stuttgarter Corona-Demonstration sind am Donnerstag bei Razzien in sieben Städten Zimmer und Wohnungen von Anhängern der linken Szene durchsucht worden. Die Aktion mit mehreren Hundert Polizisten steht nach Angaben des Innenministeriums in Zusammenhang mit der Attacke auf drei Gegner der Corona-Auflagen. Das Trio war Mitte Mai auf dem Weg zu einer Kundgebung angegriffen worden, ein 54-Jähriger ist dabei lebensgefährlich verletzt worden.
«In den durchsuchten Objekten wohnen überwiegend uns bekannte Anhänger der linken Szene», sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Es seien Beweismittel beschlagnahmt worden. Ein politischer Hintergrund der Attacke war bereits nach dem Angriff auf die Demonstranten nicht ausgeschlossen worden. Die Polizei war von einem gezielten Angriff ausgegangen und hatte die unbekannten Täter im linksextremen Spektrum vermutet.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) bezeichnete die Durchsuchungen als «bedeutenden Schritt zur Aufklärung». Er verurteile brutale Gewalt als Mittel politischer Auseinandersetzung. «Das geht gar nicht», sagte er und fügte hinzu: «Und auch hier gilt: Wir kriegen Euch!».
Bei dem Protest Mitte Mai hatten mehrere Tausend Menschen gegen die Corona-Beschränkungen demonstriert. Für Aufsehen hatte damals auch der Brand von mehreren Lastwagen einer Firma für Veranstaltungstechnik gesorgt. In den Fahrzeugen sollte nach Polizeiangaben die Technik für die Demonstration auf dem Cannstatter Wasen transportiert werden