Den ungewöhnlichen Reigen seltener Jungtiere in der Wilhelma setzen die Schneeeulen fort. Nach 14 Jahren Pause sind dort vor etwa vier Wochen drei Küken geschlüpft. Seit 2017 stehen Schneeeulen auf der Roten Liste. Den sinkenden Bestand von schätzungsweise nur noch 14.000 bis 25.000 Vögeln in der Natur stuft die Weltnaturschutzunion IUCN als „gefährdet“ ein. Die Art leidet unter dem Klimawandel, weil der Permafrostboden in der Tundra auftaut und das Ökosystem ihrer Brutgebiete verändert.
Mama Snow, die seit 2009 in der Wilhelma lebt, hatte schon öfter Eier gelegt- bislang hat es mit dem Nachwuchs aber einfach nicht klappen wollen. Daher stand Papa Olaf, der 2015 aus dem Zoo Hoyerswerda hinzukam, im Verdacht, die Eier nicht befruchtet zu haben. Die Befürchtung, dass er dazu gar nicht fähig sein könnte, ist nun ausgeräumt, da nach rund einem Monat aus drei von fünf Eiern Küken schlüpften. Wer nach ihnen Ausschau hält, darf aber nicht nach weißen Schwingen gucken. Ihr kurzes Daunenkleid ist momentan noch aschgrau. Mittlerweile wagen sich die Nesthocker auch schon von ihrer Mutter fort um die Voliere zu erkunden, allerdings sind die drei noch flugunfähigen Küken dabei etwas unbeholfen zu Fuß unterwegs, was auch ein netter Anblick ist.