Der Autozulieferer Eberspächer will sein Werk in Schwäbisch Gmünd schließen. 130 Mitarbeiter sind davon betroffen. Grund für die Entscheidung des Konzerns soll die wirtschaftliche Lage am Automarkt sein. Aufgrund der Corona-Pandemie sind weltweit die Absatzzahlen eingebrochen. Derzeit laufen Gespräche, wie es für die Beschäftigten weiter gehen kann.
Der Automobilzulieferer hatte im vergangenen Jahr die strategische Neuausrichtung des Standortes mit Fokus auf die Produktion von Klein- und Sonderserien im Bereich Abgastechnik Pkw begonnen. „Die gemeinsamen Anstrengungen wurden durch die nicht vorhersehbare Corona-Pandemie und ihre Folgen für die gesamte Branche zu Nichte gemacht“, erläutert Thomas Waldhier, Geschäftsführer der Division Exhaust Technology. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Krise steht das Unternehmen unter hohem Druck.
Der Absatzmarkt ist weltweit zusammengebrochen und erholt sich mittelfristig nicht mehr auf das Ausgangsniveau vor der Krise. Die Automobilhersteller reagieren unter anderem auf sinkende Kundennachfragen indem sie ihr Angebot im Klein- und Sonderseriengeschäft reduzieren und einen Sparkurs fahren. Als Folge sinkt der Standort unter eine kritische Umsatzgröße und könne nicht mehr kostendeckend produzieren. Die Aktivitäten in Schwäbisch Gmünd sollen deshalb eingestellt und der Standort geschlossen werden. „Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen. Jedoch sind die Krise und ihre Folgen einschneidend und diese Maßnahme ist für die langfristige Stabilität der Abgastechnik von Eberspächer notwendig“, begründet Waldhier die Entscheidung weiter.
Für die Arbeitnehmer kommt diese Entscheidung überraschend. Die Gewerkschaft IG Metall will jetzt zusammen mit dem Betriebsrat die Lage analysieren und mögliche Maßnahmen ausloten. Die neue Geschäftsführerin der IG Metall Aalen will sich dafür einsetzen, dass die wirtschaftlichen Schäden aus der Corona-Krise nicht auf die Arbeitnehmer abgewälzt werden.