Sie ist schwer zu greifen, spielt sich meist im Verborgenen ab und hat dadurch in der Pandemie noch mehr Raum erhalten: Häusliche Gewalt. In Ulm wird sie zusammen mit anderen Gewaltverbrechen jetzt professionell dokumentiert, in vertraulichem Rahmen und mit nicht zu unterschätzender Wirkung. Sozialminister Manfred „Manne“ Lucha hat sich den Ort des Geschehens heute angesehen. Die neue Gewaltopferambulanz am Michelsberg ist eine von vieren in Baden-Württemberg. Gemeinsam mit Schulungen von medizinischem Personal und digitaler Vernetzung verschiedener Anlaufstellen sollen sie Gewalt jeder Art im Land etwas entgegensetzen. Der Leiter des Ulmer Instituts für Rechtsmedizin Sebastian Kunz erklärt, wie das gelingen kann und warum Opfer von Gewalttaten dadurch geholfen wird.
Betroffene können bei der neuen Ambulanz telefonisch einen Termin vereinbaren. Gespräche werden vertraulich behandelt, die Spurensicherung ist optional. Eine Weitergabe der Beweismittel erfolgt nur, wenn Betroffene die Rechtsmediziner ausdrücklich von der Schweigepflicht befreien und ihren Fall zur Anzeige bringen wollen. Das können sie, je nach Tathergang, auch noch Jahre nach der Dokumentation.
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