Bei Zeitspiel wird gepfiffen - Lehrkräfte protestieren gegen die Hinhaltetaktik der Politik

Laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Berufsschullehrerverbands machen Lehrkräfte wöchentlich etwa drei Überstunden. Der Beruf wird laut der BLV aufgrund von niedrigen Gehältern und unregelmäßigen Arbeitszeiten immer unattraktiver. Um das Schulsystem weiter aufrechtzuerhalten, fordern die Verbände mehr Geld und bessere Arbeitszeiten. Hierfür organisierte der BLV gestern eine Mahnwache vor dem Finanzministerium. Es geht um 10,5 Prozent mehr Lohn oder mindestens 500 Euro. Dafür kämpfen die Verbände der Lehrkräfte und Beamten. Nachdem bereits die zweite Runde der Tarifverhandlungen gescheitert ist, soll Druck die Politiker zu einem Angebot in der dritten Runde bewegen.

Wegen des Lehrkräftemangels müssen Lehrer neben dem Unterrichten oftmals Verwaltungs-Aufgaben übernehmen. Darunter leiden vor allem die Schülerinnen und Schüler, denn für die bleibt dadurch weniger Zeit. Ausflüge oder Klassenfahrten, die zu den ausserschulischen Aktivitäten zählen, müssen weichen.

Die Mahnwache direkt vor dem Finanzministerium richtet sich vor allem an Finanzminister Bayaz und Ministerpräsident Kretschmann. Ob die sich durch die Rote Karte zu einem Angebot bewegen lassen, bleibt offen. Fest steht, Lehrerinnen und Lehrer werden weiter Druck ausüben für bessere Löhne und mehr Zeit.

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