Die Multimedia-Ausstellung „Schwarzer Donnerstag“ im Stadtpalais erinnert zehn Jahre nach den Ereignissen im Schlossgarten, an den wohl einschneidendsten Tag in der jüngeren Stadtgeschichte Stuttgarts. Nach Abriss des Nordflügels des Hauptbahnhofes verstärkten die Gegner des Bauprojekts ihren Widerstand und es kamen immer mehr Teilnehmer zu den Montagsdemos. Als die Parkräumung und das Fällen der alten Parkbäume kurz bevorstanden, eskalierte am 30. September 2010 die Situation zwischen Demonstranten und Polizei. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Pfefferspray ein, um die Protestierenden aus dem Schlosspark zurückzudrängen. Es gab Verletzte. Ungeachtet der Ereignisse wurden, wie geplant, die Parkbäume gefällt und das Neubauprojekt am Bahnhof begonnen. Die multimediale Inszenierung ist aber nicht nur ein reflektierter Blick auf die Ereignisse, sondern fragt nach den Folgen eines solchen Tages: welche Auswirkungen hatte der „Schwarze Donnerstag“ auf die Politik, auf die Entscheidungsprozesse bei Großprojekten, auf den Einfluss von Bürgerbegehren, auf die Stuttgarter Stadtgesellschaft und ihre Stadt sowie auf konkrete Planänderungen bei der Bauausführung von S 21? Der Blick 10 Jahre zurück soll nach Angaben der Veranstalter zugleich der Blick nach vorne sein.