Der Fall der getöteten Tabitha aus Asperg hat im Juli des vergangenen Jahres für Bestürzung in der Region und darüber hinaus gesorgt. Zunächst wurde die 17-Jährige vermisst. Fünf Tage später wurde ihre Leiche am Ufer der Enz in Unterriexingen gefunden. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft haben ergeben, dass die junge Frau bereits am Tag ihres Verschwindens getötet wurde. Verantwortlich sei ein zum Tatzeitpunkt 35 Jahre alter Mann, zu dem die 17-Jährige den Kontakt abbrechen wollte. Gegen ihn hat heute der Mordprozess vor den Landgericht Stuttgart begonnen.
Zahlreiche Bekannte und Freunde der Familie des Opfers sind heute in den Gerichtssaal gekommen. Der Bruder von Tabitha hat als Nebenkläger Platz genommen und war der erste Zeuge, der befragt wurde. Während der Suche nach seiner Schwester im Juli wurde er von deren Freundinnen auf den Angeklagten aufmerksam gemacht. Wie schwer der Prozessauftakt für die Angehörigen war, wurde anhand seiner Aussage deutlich.
Der Angeklagte kam im Oktober 2015 nach Deutschland. Vorstrafen hat der heute 36-jährige Syrer nicht. Allerdings gibt es eine Anklageschrift gegen ihn wegen sexueller Belästigung in sieben Fällen. Dieses Verfahren ruht aktuell wegen des Mordprozesses. Der Bürgermeister der Stadt Asperg, Christian Eiberger, sagte am Freitag in unserem Interview, dass der Prozess wichtig sei für die ganze Stadtgesellschaft. Mit einer gerechten Strafe würde gezeigt, dass der Staat handelt und funktioniert. Bis Ende Mai sind Verhandlungstermine angesetzt, der Angeklagte schweigt zu den Vorwürfen der Anklage.
Am 24. Mai ist das Urteil in dem Fall verkündet worden: Lebenslange Haft wegen Mordes