Nichts geht am Ulmer Hauptbahnhof – und das über Stunden. Wie schon am Sonntag sind auch gestern Abend und heute vielfach Züge ausgefallen oder hatten zum Teil erhebliche Verspätungen.
Die Bahn teilt Regio TV Schwaben auf Nachfrage mit:
Bei planmäßigen Arbeiten im Stellwerk in Ulm sind Störungen aufgetreten. Die Ursache dafür ist noch nicht abschließend geklärt, unsere Fachexperten sind dabei, den Vorgang zu untersuchen. Weitere Störungen im Stellwerk sind derzeit leider nicht auszuschließen.
Noch ist das alte Relaisstellwerk in Betrieb. Von den Wartungsarbeiten hier hätten die Kunden laut Bahn eigentlich nichts mitbekommen sollen. Jetzt gab es schon vier mehrstündige Stellwerksausfälle in nur drei Tagen. Das verärgert viele der Fahrgäste. Der Fahrgastverband Pro Bahn freut sich zwar immer, wenn Geld in die Infrastruktur gesteckt wird. „Leider sind die Mittel oft so begrenz, dass keine Redundanzen eingebaut werden können und damit Ausfälle immer wieder vorkommen“, so Jörg Bruchertseifer. Pro Bahn fordert, die Ausweichrouten besser auszubauen. Gerade wenn Ulm umfahren werden muss, sind diese Strecken teilweise eingleisig. Zudem müssten die Fahrgäste rechtzeitig und gut informiert werden. Am besten mit mehr Personal an den Bahnsteigen.
Wenn den Fahrgästen durch die Störung eine erhebliche Verspätung entsteht, können sie einen Teil ihres Ticketpreises zurückfordern. Beim 9 Euro Ticket geht das allerdings nicht. Hier darf ab 20 Minuten Verspätung aber ein Fernzug genommen werden. Bei normalen Fahrkarten erhalten die Reisenden ab einer Verspätung von 60 Minuten am Zielbahnhof eine Entschädigung von 25 Prozent des gezahlten Fahrpreises für die einfache Fahrt, ab 120 Minuten Verspätung sind es 50 Prozent für die einfache Fahrt. Die Entschädigung kann auf bahn.de oder im DB Navigator beantragt werden. Wie das funktioniert erklärt die Bahn auf ihrer Internetseite.
Ob es auch in den nächsten Tagen zu Störungen im Raum Ulm kommt, kann die Bahn derzeit nicht sagen – ausschließen kann sie es nicht.