Zum vorerst letzten Mal ist die Veranstaltungsbranche an diesem Mittwoch in Stuttgart um fünf nach zwölf auf die Straße gegangen. Kommenden Mittwoch wird es dann eine bundesweite Großdemo in Berlin geben. Nach wie vor fühlt sich die Veranstaltungswirtschaft von der Politik vernachlässigt. Nach eigenen Angaben findet kein Dialog statt um kurzfristige Lösungen zur Rettung der Branche umzusetzen. Zumindest in Baden-Württemberg haben die Verantwortlichen mit den Demonstrationen das Ohr der Politik scheinbar erreicht. Sowohl Ministerpräsident Kretschmann, wie auch Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut haben in vorangegangenen Videoansprachen Hilfe versprochen.
Die wirtschaftliche Lage der deutschen Veranstaltungswirtschaft ist mittlerweile als hoch dramatisch zu bezeichnen. Dem sechstgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands mit 130 Mrd. Euro Umsatz und einer Mio. Beschäftigten ist seit Beginn der COVID-19-Krise jede Arbeitsgrundlage entzogen worden. Rechnet
man die wesentlichen Teil- und Zuliefermärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie den Peripherieumsatz hinzu, den die Veranstaltungswirtschaft z.B. durch Umsätze in Hotellerie, Nah- und Fernverkehr, Gastronomie oder Einzelhandel insgesamt auslöst, sind in Deutschland die Jobs von knapp drei Mio. Beschäftigten in über 300.000 Betrieben in Gefahr, die mehr als 264,1 Mrd. Euro Umsatz im Jahr erwirtschaften. Quelle: Metastudie „Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltungswirtschaft in Deutschland“ des R.I.F.E.L. e.V. Berlin