75 Jahre Demokratie in Neu-Ulm. Das Jubiläumsjahr bietet aber nicht nur einen Grund zum Feiern, sondern auch eine gute Gelegenheit zurück in die Vergangenheit zu schauen und aus ihr zu lernen.
Der erste vom Volk gewählte Stadtrat im Jahr 1946 ist der Grundstein der heutigen demokratischen politischen Lage in Neu-Ulm. Zu diesem Anlass findet derzeit eine Ausstellung im Kunstraum Putte statt. Neben Kunst und aktuellen Meinungen ist auch der Zeitverlauf nach dem Krieg bis zur Entstehung fester demokratischer Verhältnisse zu sehen.
Der Beirat hatte die Aufgabe eine funktionsfähige Stadtverwaltung aufzubauen. Die Herausforderung bestand für die Alliierten, Personen zu finden, die weder vorbelastet noch in Kriegsgefangenschaft waren. Die demokratische Grundordnung ist damals in ihren Kinderschuhen gestanden und hat substanzieller Aufholarbeit benötigt. Laut Ralf Seiffert, Leiter für Bildung, Kultur, Sport, Soziales in Neu-Ulm müssen aber auch heute noch Demokratische Werte verteidigt und gefördert werden.
Die Ausstellung handelt zwar von der demokratischen Entstehungsgeschichte Neu-Ulms. Anspielen möchten die Initiatoren aber vor allem auf die Gefährder der Demokratie. Von Verschwörungstheoretikern bis hin zu rechtem Gedankengut.
Auch das Thema Wahlbeteiligung spielt eine Rolle. So ist es kein Zufall, dass die Ausstellung noch bis zum 26. September geht und damit passend zu Bundestagswahl endet.