In Sindelfingen wurde vor mehr als 25 Jahren die damals 35-jährige Brigitta Jakobi erstochen. Jahrelang wird kein Tatverdächtiger gefunden. Die Hinterbliebenen wollen sich damit nicht abfinden und wenden sich nach Recherchen der Nichte des Opfers an den Rechtsanwalt Mario Seidel. Der hat sich auf Cold Cases spezialisiert. Im Jahr 2018 wird eine DNA-Spur, die 1995 an der Kleidung des Opfers festgestellt wurde mit modernen Methoden erneut ausgewertet. Das liefert einen Treffer. Hartmut M. ist durch die Probe dringend tatverdächtig. Am Landgericht Stuttgart ist er am Mittwoch angeklagt worden, den Mord an Brigitta Jakobi begangen zu haben. Der Prozess wird sich bis mindestens Februar hinziehen – Auch weil Zeugen aus dem Ausland geladen werden, deren Einreise aufgrund der Corona-Pandemie nicht gesichert wird.
Hartmut M. stand bereits 1995 im Blickfeld der Ermittlungen, doch der Tatverdacht erhärtete sich damals nicht. Auch deshalb werfen die Hinterbliebenen des Opfers und deren Anwalt Seidel der Polizei Ermittlungsfehler vor.