Auftakt im Landgericht wegen versuchten Mordes - Verteidigung fordert Prozesseinstellung
Eigentlich geht es um einen schwerwiegenden Vorwurf gegen mehrere Männer: versuchter Mord. Doch der stand heute nicht im Mittelpunkt des Gerichtstermins. Vielmehr ein vermeintlicher Fehler seitens der Staatsanwaltschaft: Die Staatsanwaltschaft habe die mutmaßlichen Täter während ihrer Untersuchungshaft ohne ihre Einwilligung abgehört. Das, was bei den Aufnahmen zu hören ist, dürfe aber nicht vor Gericht verwendet werden – so fordert es zumindest die Verteidigung.
In dem Gerichtsprozess geht es um diese drei Männer hier im Alter von 21 und 22 Jahren. Zwei von ihnen sollen vor circa 1.5 Jahren auf einen 34-jährigen Mann geschossen und damit versucht haben, ihn umzubringen. Der dritte habe die Waffe im Wald vergraben. Das Opfer sei Führungsmitglied eines Clans aus Zuffenhausen. Die Angreifer sollen der verfeindeten Gruppierung aus Esslingen angehören. Beide multiethnische Banden sind bereits aufgrund anderer Vorfälle bekannt. Doch ob sich die die mutmaßlichen Täter überhaupt noch weiterhin wegen versuchten Mordes verantworten müssen, das muss das Gericht nun zuerst entscheiden. Aufgrund des Fehlers der Staatsanwaltschaft fordert die Verteidigung, dass der Prozess eingestellt wird.