Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland in diesem Herbst ungewöhnlich früh und schnell aus. Über 500.000 Tiere mussten bereits getötet werden – eine Belastung für Landwirte in allen Bundesländern. Besonders gefährdet sind Betriebe mit Freilandhaltung, da Zugvögel wie Kraniche das Virus über Kot oder direkten Kontakt einschleppen können.
Im Alb-Donau-Kreis wurde vor wenigen Tagen der erste Fall in Baden-Württemberg bestätigt. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) fordert deshalb eine bundesweite Stallpflicht, um Hausgeflügel besser vor Ansteckungen zu schützen.
Während das Saarland bereits gehandelt hat, lässt eine Entscheidung in Baden-Württemberg noch auf sich warten. Für viele Betriebe wäre eine erneute Aufstallung aber nicht nur logistisch, sondern auch wirtschaftlich eine Herausforderung: Nach längerer Zeit im Stall dürfen Eier nicht mehr als Freilandeier verkauft werden – ein empfindlicher Verlust für viele Landwirte.
Politiker wie Georg Heitlinger (FDP) fordern schnelle Maßnahmen und klare Regeln. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) warnt gleichzeitig, dass der Höhepunkt des Vogelzugs noch bevorsteht. Damit bleibt die Gefahr weiterer Ausbrüche groß.
Trotz allem geben sich viele Landwirte zuversichtlich. Die Vogelgrippe ist für sie längst Routine – ein wiederkehrendes Risiko, dem sie mit Vorsicht, Erfahrung und Hoffnung begegnen.