Ver.di macht Druck vor dritter Tarifrunde: Forderungen würden für Stuttgart 77 Millionen Euro Mehrkosten bedeuten

Die dritte Tarifrunde im öffentlichen Dienst steht in der kommenden Woche an an. Die Forderungen der Gewerkschaft ver.di und das Angebot der Arbeitgeber liegen bisher weit auseinander. Bevor es wieder an den Verhandlungstisch geht, wollen die Beschäftigten daher noch einmal Druck machen. In Stuttgart hat der Warnstreik am Mittwoch neben dem ÖPNV auch Kitas oder die Abfallwirtschaft lahmgelegt. Etwa 4000 Menschen sind in der Landeshauptstadt für bessere Bezahlung auf die Straße gegangen.

In den vergangenen Wochen haben einige Warnstreiks Bereiche des öffentlichen Lebens stillgelegt. Trotz der Unannehmlichkeiten zeigen Unbeteiligte am Rande des Demozuges durch die Stuttgarter Innenstadt Verständnis und befürworten das Handeln der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Laut Stadtsprecher Sven Matis waren heute 122 von 177 Kitas in Stuttgart und 10 von 16 Ganztagsschulen geschlossen – insgesamt haben etwa 2.400 Mitarbeitende der Landeshauptstadt gestreikt.

Die Personalaufwendungen sind im Haushalt der Stadt Stuttgart bereits der größte Posten. Sollten die Forderungen von ver.di eins zu eins umgesetzt werden, würden sie um 77 Millionen Euro steigen, sagt Matis. In ähnlicher Größenordnung wären die Steigerungen bei Beteiligungsgesellschaften wie der SSB, um nur eine zu nennen. Diese könnte die Mehrkosten mit höheren Tarifen ausgleichen, bei der Stadt ginge es um Gebühren. Als Beispiele nennt Matis die Abwasser- oder Abfallgebühren. Das hänge jedoch auch von der Haushaltslage ab.

 

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