Vater Vadym Karpenko - Bruch mit der orthodoxen Kirche

Vadim Karpenko ist Priester der ukrainisch-Orthodoxen Kirche. Aber das war nicht immer so. Geboren auf der Krim und aufgewachsen in Odessa, wurde der Sohn eines Militärpiloten und einer Bibliothekarin als Kind heimlich getauft. Über Umwege hat er als junger Mann zum Glauben zurückgefunden und die Gemeinden in Lindau und Wangen gegründet. Damals noch als Priester der russisch-Orthodoxen Kirche. Mit dem Angriff auf die Ukraine, hat sich für Ihn viel verändert. Er fühlt sich im Stich gelassen. Nach dem er mit der russisch-Orthodoxen Kirche gebrochen hat, findet er in der ukrainisch-Orthodoxen Kirche eine neue Heimat. Seine alte Kirche verhängt dennoch ein Zelebrationsverbot. Faktisch ein Berufsverbot. Ein Verbot, das für Vater Vadim keine Bedeutung mehr hat. Die russisch-Orthodoxe Kirche erlaubt es ihren Priestern nicht, sich öffentlich gegen Putins Krieg zu positionieren. Ein großes Problem, wenn man bedenkt, wie viele Menschen in der jetzigen Situation Trost und Zuspruch suchen. Der Priester kann es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren, bricht mit Kyrill und seiner Botschaft, vom heiligen Krieg. Er versteht nicht, wieso der Moskauer Patriarch sich nicht deutlich gegen das Morden in der Ukraine stellt. Der Krieg geht weiter und Vater Vadim hilft wo er kann.

In der russisch-Orthodoxen Kirche werden Zuwiderhandlungen sofort geahndet. Selbst geläufige Bestandteile einer Messe, können den Priestern im autokratisch regierten Russland zum Verhängnis werden. Wir haben Vater Dimitrij getroffen und uns über die russisch-Orthodoxe Kirche unterhalten. Die aktuelle Flüchtlingsbewegung nach Europa lässt die Orthodoxen Gemeinden auch hierzulande anwachsen. Die Kirche gibt den traumatisierten Menschen  ein wenig Geborgenheit in diesen schweren Zeiten. Die beiden Priester kennen sich schon lange, hatten aber eher selten Kontakt, da ihr Lebensweg sie geografisch weit auseinandergezogen hat. Es ist nicht leicht, sich gegen die Obrigkeit zu stellen. Es fordert Mut, um ein unrecht anzusprechen. Vor allem in dem Wissen, dass die Konsequenzen die eigene Existenz bedrohen werden. Vadym Karpenko ist ein Beispiel für Courage und Menschlichkeit für die Kirche, für Deutschland und die ganze Welt.

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