Uneinigkeit über Impfung von Kindern und Jugendlichen

Sollen sich Kinder ab 12 Jahren impfen lassen oder nicht? Diese Frage dürften sich gerade viele Eltern stellen. Aus einer wissenschaftlichen Diskussion ist längst ein politischer Schlagabtausch geworden, der eineinhalb Monate vor der Bundestagswahl gerade so richtig Fahrt aufnimmt. Schließlich geht es auch darum, die Weichen für das neue Schuljahr zu stellen.

Bayerns CSU-Ministerpräsident Markus Söder setzt sich dabei über die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts hinweg. Er stellt die renommierten Experten als Amateure dar, weil sie ihre Aufgabe ehrenamtlich verrichten. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA, die den Impfstoff ab 12 Jahren freigegeben hat, wird von Söder als „Profis“ bezeichnet.

Nach vielen Monaten Home-Schooling, Wechsel- und Hybridunterricht fordert auch der bayerische Landesschülerrat ein möglichst normales Schuljahr in Präsenzform. Obwohl die Inzidenz derzeit gering ist, müsse man schon jetzt Vorkehrungen treffen. Deshalb begrüßt der Verband, der alle Schüler in Bayern vertritt, das gestern von den Gesundheitsministern beschlossene Impfangebot für Kinder und Jugendliche.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung für unter 18-Jährige nur, wenn diese wegen einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf haben. Trotzdem werden in den Impfzentren in der Region schon jetzt Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geimpft. Voraussetzung ist, dass die Einwilligungen beider Eltern und die des Kindes vorliegen vor und mindestens ein Elternteil beim Aufklärungsgespräch anwesend ist.

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