Die Stadt Stuttgart sucht aktuell händeringend Unterbringungen für Flüchtende. In diesem Zusammenhang hat der Besitzer einer Immobilie in Weilimdorf im August mehr als 100 Kündigungen an Bewohner herausgeschickt, um die Apartments der Stadt anzubieten. Eigentlich dürften dort gar keine Mieter leben, da dauerhaftes Wohnen im Gewerbegebiet verboten ist. Dennoch gibt es laut dem Mieterverein gültige Mietverträge.
Nina Taseva wohnt in dem Boardinghouse in der Holderäckerstraße in Weilimdorf. Sie würde gerne bleiben, hat seit der Kündigung, die Mitte August überraschend per Post kam, jedoch Angst, dass sie Ende September ihre Wohnung verlassen muss. Ihr Stiefvater Werner Thier wohnt in Mannheim und reist aktuell häufig nach Stuttgart, um Taseva, die nur bedingt Deutsch spricht, zu unterstützen. Rolf Gaßmann der Vorsitzende des Mietervereins Stuttgart setzt sich ebenfalls für diejenigen ein, die in ihren Apartments bleiben wollen.
Am Donnerstag hat die Stadt angekündigt, dass keiner auf der Straße landen muss. Ob der Eigentümer schon zuvor durch mutmaßliche Vermietungen illegal gehandelt hat, bleibt bei einem Pressegespräch mit den Verantwortlichen offen. Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann verwies darauf, dass nicht abschließend geklärt sei, ob es sich wirklich um Mietverhältnisse handelt.