Hackerangriffe, Propaganda, Sabotage an Bahnanlagen – auch in Deutschland kann man spüren, dass der Krieg gegen die Ukraine nicht nur auf dem Schlachtfeld geführt wird. Das Thema beschäftigt viele Menschen und am liebsten informiert man sich in einem solchen Fall aus erster Hand. In Ulm war das gestern wieder im Rahmen der traditionellen Kornhausveranstaltung möglich.
Was in der Ukraine passiert und welche Auswirkungen dies auf das eigene Leben hat, interessiert die Menschen. Entsprechend voll ist es im Ulmer Kornhaus. Generalleutnant Alexander Sollfrank nutzt die Gelegenheit auch für einen Appell an die Bevölkerung: „Wir müssen als Gesellschaft resilienter werden. Auch das ist ein Abschreckungsfaktor. Verteidigung ist somit eine gesamtgesellschaftliche und – auf einer politischen Ebene – auch eine ressortübergreifende Aufgabe.“
Sofort nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hat die NATO reagiert und ihre schnelle Eingreiftruppe an die Ostgrenze der NATO verlegt. Die Koordination dafür fand im Ulmer JSEC Kommando statt. Einem der beiden internationalen Kommandos auf der Wilhelmsburg. Das Zweite, das dem 3-Sterne-General Alexander Sollfrank unterstellt ist, ist das Multinationale Kommando Operative Führung der Europäischen Union. Insgesamt über 400 Soldaten aus 20 Nationen arbeiten auf der Wilhelmsburg zusammen.
Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen lautet das Motto. Abschreckung, damit Russland den Krieg nicht auf Verbündete ausweitet. Nach Ansicht von Alexander Sollfrank, dem ranghöchsten Soldaten in Süddeutschland, zeigt das Wirkung. Allerdings wollen die Streitkräfte in der nächsten Zeit noch einiges an ihren Strategien optimieren, damit die Abschreckung auch weiterhin Wirkung zeigt.