Ulm bekommt neuen Intensivbus

Not macht erfinderisch. Das beweist der Ulmer Intensivtransportbus. Im vergangenen Jahr hatte der Geschäftsführer des DRK Rettungsdienstes die Idee dafür. Grund war, dass es bedingt durch das Corona-Virus eine hohe Anzahl an Intensivpatienten gab, die gleichzeitig transportiert werden mussten. Jetzt gibt es einen Nachfolger.

Im April vergangenen Jahres zauberte das Personal des Neu-Ulmer Omnibus-Herstellers Daimler in nur knapp vier Wochen einen Großraum-Rettungswagen für vier Patienten, der in einen ehemaligen Linienbus eingebaut wurde. Mitten in der ersten Corona-Welle wurde damit eine Idee von David Richter, dem Geschäftsführer des DRK Rettungsdienst Heidenheim-Ulm, umgesetzt. Nach einem Jahr Erfahrungen wurde nun der Nachfolger binnen sechs Wochen umgebaut und im Beisein von Baden-Württembergs Sozialminister Mannfred Lucha (Grüne) übergeben.

Der über zwölf Meter lange Bus kann vier Schwerstkranke liegend transportieren und sie während der Fahrt auf dem Niveau einer Intensivstation versorgen. Im vergangenen Jahr wurden so über 70 Patienten teilweise auf langen Strecken zwischen baden-württembergischen Krankenhäusern verlegt. Nicht nur Corona-Patienten wurden gefahren, sondern zum Beispiel auch schwerverletzte Ukrainer, die von der Bundeswehr aus Kiew nach Memmingen geflogen wurden und nach dem Transport mit dem Großraum-Intensivtransportwagen im Ulmer BwK weiterbehandelt wurden. Auch bei einem schweren Verkehrsunfall bei Blaubeuren mit mehreren Verletzten konnten vier Verletzte gleichzeitig abtransportiert werden und beim Amokalarm im Dezember am Ulmer Kuhberg standen in unmittelbarer Tatortnähe vier mobile Intensivstations-Betten bereit.

Diese Erfahrungen wurden nun im Nachfolger eingebracht und Detailänderungen vorgenommen, das Grundkonzept hat sich bewährt. Auch Gesundheitsminister Lucha lobte die Möglichkeit, mit nur zwei Notärzten gleich vier Patienten zu transportieren und damit auch das ärztliche Und das Pflegepersonal zu schonen.

Der erste Bus wird zukünftig von Mannheim aus eingesetzt und bildet gemeinsam mit dem neuen Fahrzeug eine schlagkräftige Ergänzung des bestehenden Systems an Intensivtransportwagen in Baden-Württemberg, die normalerweise nur einen einzelnen Patienten befördern können. Neben Beatmungsgeräten, Ultraschallgerät und Blutgasanalyse sind zahlreiche Sauerstoffflaschen an Bord, um alle vier Patienten ohne Unterbrechung rechnerisch von Ulm bis mindestens nach Hannover vollständig mit Sauerstoff versorgen zu können. Mehrere Ulmer Busunternehmen unter Führung der SWU Verkehr stellen erfahrene Busfahrer zur Verfügung, das DRK Ulm und die Uniklinik Ulm stellen das medizinische Personal.

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